Die Fahrt über Luxemburg hat sich als ganz gute Streckenführung erwiesen. Wir kommen zügig voran und am Abend des 29.12. haben wir dann noch den französichen Küstenort Hendaye unmittelbar vor der spanischen Grenze erreicht.
Zu später Stunde finden wir problemlos einen freien Stellplatz an der Strasse der Strandpromenade. Der nächste Morgen begrüsst uns mit einem Morgenrot und angenehmen Temperaturen.
Bereits jetzt sind viele Surfer mit Ihren Brettern in den Wellen unterwegs.
Auf direktem Weg fahren wir zu einem der drei Wohnmobilstellplätze in der Nähe der Universität. Mit viel Glück ergattern wir zur frühen Tageszeit einen freien Stellplatz, der auch noch mit 3,25 Euro pro Tag extrem günstig ist. Gut, dass wir unsere Honda an Bord haben, denn der Weg ins Stadtzentrum wäre zu Fuss kaum zu bewältigen. Wie immer sind wir von der Schönheit der Stadt und der luxuriösen Bausubstanz beeindruckt. Natürlich ist die Wahl der richtigen Pinxtos-Bar eine schwierige Aufgabe. Es gibt einfach zu viele davon. Nach mehreren Pintxos spazieren wir bei strahlendem Sonnenschein durch die Altstadt zum Hafen, wo wir in der Sonne noch Kaffee und Wein genießen. Jetzt zum Jahreswechsel sind viele Menschen in dieser schönen Stadt unterwegs.
Zu später Stunde fahren wir am 31.12. noch einmal an die Strandpromenade um dort in das neue Jahr zu starten. In Spanien wird Silvester anders als bei uns gefeiert. Die meissten Spanier feiern eher im Kreis der Familie und auf den Strassen war es um 0:00 Uhr vergleichsweise ruhig. Selbst in einer so grossen Stadt wie San Sebastian wurde nur vereinzelt mal ein Feuerwerk gezündet.
Einige Bars waren geöffnet und dort war es drinnen wie draussen rappelvoll.
Während der Fahrt von San Sebastian in Richtung Logroño entdeckt Petra an einer Häuserwand interessante Graffiti. Spontan verlassen wir die Schnellstrasse und suchen einen Parkplatz um uns auf die Suche nach den von der Strasse sichtbaren Bildern zu machen. An einem Wohnblock entdecken wir die ersten wirklich tollen Bilder. Ein Bewohner erzählt uns, dass es in der Stadt noch weitere gibt und dass der Name des lokalen Künstlers Dizebi sei. Wir finden noch einige weitere beeindruckende Bilder auf unserem Weg durch den Ort Beasain.
Wir fahren weiter auf der Autobahn am Nachmittag des 1.1.2016. Eine unwirkliche Stimmung macht sich breit, als wir fast 10 Minuten lang kein anderes Fahrzeug, weder auf der Gegenfahrbahn noch auf unserer Eigenen sehen. Schliesslich verlassen wir die Autobahn (inzwischen gibt es auch wieder andere Autos !) und fahren auf einer kleinen Landstrasse in den Parque Urbasa y Andia. Der dortige Wald wirkt durch seine vermoosten Steine und Bäume sehr mystisch, was uns zu einem Spaziergang verführt.
Zunächst wichtigstes Thema in Logroño ist das
Auffinden eines Baumarktes, da wir ein paar Teile für kleine Umbauten im MAN benötigen. Beim zweiten Anlauf werden wir auch mit den gesuchten Teilen fündig.
Logroño selbst begrüßt uns mit einem riesengroßen, ruhigen Parkplatz unter Bäumen am Rande der Altstadt. Wir beschließen, noch am frühen Abend (in Spanien wird es zur Zeit erst gegen 18.30 Uhr
dunkel) einen Spaziergang in die Altstadt zu machen. Über eine Fußgängerbrücke geht es Richtung Altstadt. Auch hier ist alles noch sehr weihnachtlich geschmückt und alle kaufen ein wie verrückt. In
Spanien werden die Geschenke erst am Dreikönigstag am 6. Januar gemacht und deshalb herrscht hier noch Vorweihnachtsstimmung. Es gibt viele Tapas-Bars und einige nette Geschäfte in der Fußgängerzone.
Wir kehren noch auf ein paar Getränke und Tapas ein, bevor wir uns vornehmen, am nächsten Tag noch einmal bei richtigem Tageslicht zurückzukehren. Daraus wird allerdings nichts, denn am nächsten
Morgen schüttet es wie aus Eimern. So beschließen wir, uns auf den Weg nach Salamanca zu machen. Auf dem Weg dorthin verspeisen wir Roscon del Reyes‚ den klassischen Dreikönigskuchen, in welchem eine
Figur versteckt ist. Wer die Figur findet, hat Glück im neuen Jahr. Michael ist der Finder und bekommt ein kleines Glücksschwein.
Wenn man in der Altstadt von Salamanca ankommt, glaubt man es kaum. Die wunderschöne alte Kathedrale überstrahlt die neue Kathedrale…. Oder ist es anders herum? Nach jeder Wegbiegung erscheint erneut eine wunderschöne Kapelle, Kirche oder ein anderes feudales Stadthaus. Alle Häuser im historischen Altstadtkern sind aus dem gleichen, gelben Stein gebaut. Es ist einfach wunderschön. Aber das allerschönste und für uns bisher nicht zu toppen ist der Plaza Mayor, der mit Recht als der Schönste ganz Spaniens gilt. (und das ist im Vergleich mit Madrid schon eine Aussage). Alle Straßen sind mit sehr schöner, immer variierender Weihnachtsbeleuchtung geschmückt. Die Bars und Restaurants machen auch hier die Entscheidung der Einkehr schwer. Wir werden aber immer fündig und sind jedes mal mehr als zufrieden. Wir wurden ja bereits von unserer Spanischlehrerin Montserrat darauf vorbereitet, was am Vorabend des Dreikönigstags, in den spanischen Städten los ist. Die ganze Stadt ist auf den Beinen um den Umzug mit den aufwändig ausgestatteten Wagen zu sehen, von denen Süßigkeiten für die Kinder geworfen werden. Der Umzug läutet den Einzug der 3 heiligen Könige ein, welche dort in der nächsten Nacht den Kindern die Geschenke in die Schuhe stecken.
P.S. Ein Video des Umzugs am 5.1.2016 in Salamanca ist in Vorbereitung
Avila wirkt schon bei der Anreise am Abend beeindruckend mit seiner Altstadtmauer und den 88 Türmen, die auch sehr effektvoll beleuchtet sind.
Direkt unterhalb der Stadtmauer gibt es erfreulicherweise hinter der Polizeistation einen riesigen kostenfreien Parkplatz, wo bereits ein paar Wohnmobile stehen.
Innerhalb der Stadtmauer empfängt uns eine sehr schöne alte Stadt, in welcher die meisten Häuser aus dem gleichen, gelbfarbigen Stein gebaut sind. Dies lässt die Stadt am Abend sehr harmonisch und wohlig alt aussehen. Am nächsten Tag beginne wir mit einem Mittagessen so gegen 15:30 Uhr in einer kleinen Bar. 5 Tapas, ein Rosado und ein Tonic kosten 8,50 €, das geht in Ordnung.
Wir nutzen die Gelegenheit, die Stadt von oben zu bewundern, denn man kann gegen Eintrittsgebühr von 5,- € die Stadtmauer erklimmen und kilometerweit oben zwischen den Zinnen spazieren gehen. Die Aussicht spricht wirklich für sich selbst.
Viele Pastellerias und Cafés verweisen auf Santa Teresa, die hier stark gewirkt hat und viele Klöster gegründet hat. Die hiesige süße Spezialität `YEMAS ` ( ein Konfekt aus Eigelb und Zucker ) gelten als die besten ganz Spaniens. Also frage ich bei einer Tasse Café Cortado für mich sowie Café Solo für Michael, ob wir diese probieren dürften. Die nette Bedienung bringt uns daraufhin sofort einen Teller mit jeweils 2 Stück pro Person.
Wir nehmen natürlich auch 2 Päckchen dieser Nascherei mit nach Hause.
Auf dem Weg von Avila nach Toledo kommen wir an einer wunderschönen Embalse (Stausee) vorbei. Das Wetter ist sehr mild und die Sonne scheint, also beschließen wir, hier eine Pause zu machen. Wir holen die Fahrräder heraus und radeln in der Sonne am Rand der Embalse entlang. Hier ist kein Mensch, obwohl die Gegend traumhaft schön ist.
Hier haben wir uns gegen 15:00 Uhr mit Sandie und Karsten auf dem Wohnmobilparkplatz in Valdebernado verabredet, die mit
Ihrem Mercedes Rundhauber auf dem Weg nach Mauretanien sind. Die Freude ist gross, es gibt viel zu erzählen und obwohl Petra sich mit einer Grippe plagt, will sie noch am Abend in die Stadt.
Gemeinsam kämpfen wir mit den Kartenterminals bis wir eines gefunden haben, das unser Bargeld nimmt. Das mit dem Umsteigen verstehen wir erst am nächsten Tag. Wir laufen von der Station Principe de
Vergara über die breiten Avenidas mit Ihren prachtvollen Bauten in Richtung Innenstadt. Jetzt zum Einbruch der Dunkelheit sind die Gebäude eindrucksvoll beleuchtet, leider bin ich heute ohne Kamera
unterwegs. Wir laufen zum Plaza Mayor (im Vergleich zu dem in Salamanca wirkt er jetzt nicht mehr ganz so eindrucksvoll wie bei unseren ersten Besuchen). Dann noch eine Zeit durch die umliegenden
Gassen und kehren schliesslich in einer kleinen Tapasbar ein. Nach fünf Rationes für 4 Personen sind wir gut gesättigt und auch der Rotwein ist lecker. Anschliessend laufen wir noch durch den Mercado
de San Miguel, der ein richtiger Schlemmertempel mit allen möglichen Leckereien an den vielen Ständen ist. Dort nehmen wir noch einen Vermuth als Absacker. Dann mit dem Taxi zurück zum Parkplatz
(18,- € für das Taxi statt 8,- € für dir U-Bahn und dazu viel schneller ist o.k.)
Am nächsten Tag wird Petra völlig von Ihrer Grippe heimgesucht und bleibt mit Fieber im Bett. Zusammen mit Sandie und Karsten fahre ich wieder in die Innenstadt und wir begeben uns auf Foto-Tour. Von
der Oper zum Königspalast dann durch die Strassen der Stadt mit den von unten gefliessten Mini-Balkons. Von dort weiter zum Mercado de San Miguel, wo Karsten und ich heute ein Glas-Aal Pincho
probieren – war echt lecker. Es geht wieder über den Plaza Mayor und von dort durch die Strassen bis zur Calle de Huertas, an der sich Läden, Bars und Kneipen aufreihen. Nicht alles ist zu dieser
Tages- und auch Jahreszeit geöffnet. Am Schluss haben wir natürlich kräftigen Hunger, aber dem kann geholfen werden.
Am nächsten Morgen geht es Petra ein wenig besser und daraufhin fahren wir gemütlich nach Toledo wo wir uns mit den anderen auf dem Campingplatz wieder treffen.
Immer wenn man denkt, bereits die schönste Stadt gesehen zu haben, wird man wieder überrascht. Toledo ist ein
unglaubliches Gesamtjuwel. Wenn man mit dem Bus in die Altstadt gefahren wird, glaubt man es kaum. Eine mittelalterliche Stadt klebt auf einem Berg, welche an Schönheit kaum zu überbieten ist. Man
sieht Kirchen, Kathedralen, Altstadtmauern, wunderschöne schmiedeeiserne Balkone überall. Die Strässchen sind teilweise so eng, dass man den Eindruck hat, die Häuser möchten sich oben berühren.
Wir durchwandern zusammen mit Sandie und Karsten die Altstadt und sind sehr begeistert.
Toledo bietet für Freunde der Messerschmiedekunst beinahe unerschöpfliche Auswahl. Es gibt hunderte von Geschäften mit handgeschmiedeten Messern, Schwertern und ähnlichem.
Nachdem wir uns wirklich viele Stunden lang „die Füsse rundgelaufen“ haben, setzen wir uns am Zocodover (Hauptplatz von Toledo) draußen in eine Tapasbar und bestellen: Patatas Bravas, Calamares,
Kroketten, kleine Hamburger, und, und…… Danach fahren wir mit dem Bus zurück zu unserem Campingplatz. Dieser liegt sehr schön und ruhig direkt am Fluss Tajo. Wir sitzen noch eine Weile zusammen bei
Musik und Wein bis wir angenehm erschöpft zu Bett gehen. Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Sandie und Karsten, die Ihre Fahrt nach Mauretanien fortsetzen wollen.
Valencia, eine Grossstadt mit eindrucksvoller moderner Architektur, aber auch einer typischen und schönen Altstadt rund um die Kathedrale und die zentral gelegene eindrucksvolle Jugendstil Markthalle Mercat Central. Wir haben daher die Fotoserie geteilt.
Grafitti, Wandbilder, bemalte Rolltore - in der Altstadt von Valencia habe ich eine unglaubliche Vielalt an Motiven aller Art gefunden und ich habe die Speicherkarte der Kamera gut gefüllt. Aus den hunderten von Bildern habe ich eine Auswahl der verschiedensten Stile und Techniken zusammengestellt.