British-Columbia - zweiter Teil

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Fahrt durch British-Columbia Anfang Juni 2017

 

2100 km

 

13 Tage

Whistler - Vancouver

Letzte Anlaufstation auf unserer Tour ist auf Davids Wunsch das hoch in den Bergen gelegene Biker-Downhill-Paradies Whistler. Also Bike mieten, Pass für die Bergbahn nach oben kaufen und David zwischen all den anderen Irren absetzen. Als ich sehe, in welchem halsbrecherischen Tempo die Biker von oben herunterrasen und über die Hügel fliegen, wird mir als Mutter ganz anders.... Nichts wie weg hier.... David ruft uns an, wenn er fertig ist (sofern er noch telefonieren kann...) Philipp haben wir in der Zwischenzeit mal wieder an einem See zum Angeln abgesetzt.  Uns bleiben jetzt ein paar Stunden Zeit, um in Whistler herumzubummeln. Es ist aber eher langweilig, ein typischer künstlicher Ski-Ort mit den üblichen Kneipen und Sportgeschäften, die im Sommer von den Bikern und im Winter von den Ski-Fahrern leben.

An diesem Abend werden Michael und ich noch einmal von den beiden Jungs in Vancouver in der schönen Gas-Town zum Abendessen beim Inder eingeladen, denn morgen früh heißt es Abschied nehmen.

Vor dem Abschied auf dem Airport müssen die beiden noch einmal zum Bass-Pro-Outdoorladen und dann geht es in den Flieger nach Frankfurt. Es war eine wunderschöne Zeit mit den Jungs.

 

 

Okanagan Valley

Nachdem wir Philipp und David am Airport abgeliefert haben, machen wir uns auf den weiteren Weg durch Kanada mit Ziel Alaska. Wir fahren den Trans-Canada-Highway entlang des Frazer-River, der wie alle Wasser hier zur Zeit durch die Schneeschmelze ein reissender Fluß ist. Unser erstes Ziel ist das Okanagan-Valley; ein mildes und liebliches Tal mit kilometerlangen Obstplantagen sowie Weinbergen. Wir verlassen den Trans-Canada-Highway und nehmen eine kleine Landstraße durch wunderschöne, ursprüngliche Natur und scheinbar endlose Waldgebiete, immer wieder von Seen und sprudelnden Flüssen begleitet, entlang der Staatsgrenze zu Washington. Wir passieren den großenn Skaha-Lake und fahren dort mitten in den Wald hinein - hierzu ist einmal wieder unser 4-Rad-Antrieb nötig - um mitten in der Wildniss zwei Tage stehen zu bleiben. Michael erledigt einige Reparaturen und wir können etwas an unserer liegengebliebenen Bildauswahl für die Webseite weiter-arbeiten.

Nach zwei Ruhetagen geht es weiter durch schöne Landschaften. Kanada ist wirklich genauso, wie man es sich vorstellt. Es gibt einfach nur grandiose Natur und sehr wenig menschliche Besiedelung. Wir halten inmitten eines Naturschutzgebietes am kleinen Mahoney-Lake. Hier steht eine große Forschungsanlage zum Messen von Funkwellen in der Luft. Man muß alle elektronischen Geräte abschalten, wenn man durch dieses Gebiet fährt oder geht. Es ist auch ein Paradies für Vogelliebhaber. Wir sehen hier viele uns unbekannte Vögel, sowie auch Libellen, Schmetterlinge und schöne Wiesenblumen. Unser nächster Stellplatz ist wieder ein Platz am Waldrand, hinter ein paar einsamen Häusern. Wir sitzen draußen beim Abendessen und halten immer grob nach Grizzlybären Ausschau, die es hier ja überall gibt. Am zweiten Abend sind wir gerade zurück im Auto, als ein sehr großer Grizzly direkt hinter unserem MAN steht und mit der Nase in unsere Richtung schnüffelt. Wir sind derart begeistert und auch aufgeregt, dass wir nicht sofort die Kamera bereit haben. Leider dreht der Bär gerade wieder ab, als wir endlich soweit sind, durch das geöffnete Fenster ein Foto zu schießen. Wow, das ist echt sehr aufregend, solch ein Tier ohne Zäune und in freier Wildbahn vor uns zu sehen. Das soll uns in den nächsten Wochen noch sehr häufig passieren, wurde uns gesagt.

Von hier geht es weiter nach Kelowna, einer größeren Stadt umgeben von Bergen, die von einem großen Holzverarbeitungswerk dominiert wird. Die Stämme werden noch schwimmend im Fluß transportiert und dann aus dem Wasser direkt zum Verarbeiten in das Werk verladen. Auch hier sind die Parks und Wohngebiete vom zu hohen Wasserstand durch das Schmelzwasser bedroht. Überhall liegen aufgeschichtete Sand- und Wassersäcke, um den Überlauf des Sees zu verhindern. Von Kelowna fahren wir immer entlang des endlos langen Shuswhap-Lakes zurück auf den Trans-Canada-Highway und wollen dann weiter in Richtung des Glacier-, Banff-, sowie Jasper-Nationalpark in den Rocky Mountains. 

Revelstoke

Leider ist der Trans-Canada Highway wegen Überflutung der auf unserem Weg streckenweise gesperrt, was für einen erheblichen Umweg bedeutet. Dieser kostet uns schliesslich einen ganzen Tag, entschädigt aber durch wunderschöne Landschaften. Endlich fast an der Fähre über den Columbia-River angekommen, gibt es einen Rückstau von mehreren Kilometern. Alle müssen übersetzen und die kleine Fähre kann immer nur sehr wenige Autos auf einmal aufnehmen. Wir errechnen eine Wartezeit von circa 5 Stunden, worauf wir überhaupt keine Lust haben. Daher beschließen wir, direkt hier in einen Waldweg zu fahren und zu campieren. Ein junges, amerikanisches Elternpaar mit ihrem Baby warten im Fahrzeug vor uns. Als wir von unserem Vorhaben erzählen, möchten die sich uns gerne anschließen, weil sie sich wohl dann sicherer fühlen. Gesagt, getan, wir schlagen unser Lager direkt an einem Flüsschen im Wald auf und verbringen hier eine ruhige Nacht. Die beiden sind auf dem Weg nach Alaska, wo sie die nächsten

3 Jahre leben werden, da Jason bei der Coast-Guard arbeitet und sich für 3 Jahre dorthin hat versetzen lassen. Seine Frau Heather sowie Baby Autumn kommen natürlich mit.

Am nächsten Morgen kommen wir mühe- und kostenlos auf die Fähre und setzen ans andere Ufer über. Wir besuchen Revelstoke, ein Sportler-Paradies für Wintersport sowie auch für Mountain-Biker. Der Ort hat eine wirklich sehr hübsche Atmosphäre, Cafés und Kneipen sowie einen kleinen Markt an diesem Tag. Am Straßenrand parken bereits zahlreiche Leih-Camper, da es hier ja nicht allzu viele Orte gibt an denen dann immer alle zusammenkommen, um einzukaufen oder etwas städtisches Flair zu schnuppern nach den vielen Stunden und Tagen in wilder Natur. Weiter geht es durch den Glacier Nationalpark mit seinen hohen, schneebedeckten Bergen in den berühmten Rockies. Stundenlang fahren wir nur durch Natur. Wir sehen wieder einen Grizzly, können aber leider nicht anhalten, um zu fotografieren. In Golden, dem einzigen Ort auf der Strecke von 150 km bummeln wir etwas herum, laufen über die schöne überdachte Fussgängerbrücke bei sehr warmem und sonnigem Wetter. 

Yoho NP

Auf unserem Weg zum Yoho Nationalpark fahren wir noch zu einem sehr versteckt mitten im Wald liegenden Wasserfall. Die Flüsse hier haben durch die im Gletscherwasser mitgeführten Anteile von Silt (feinster Gesteinsabrieb des Gletschers) eine wunderschön milchige Farbe in grün, türkis oder auch blau. Zum Yoho-Park gehört auch der atemberaubende Emerald-Lake. Dessen traumhaftes Panorama mit dem smaragdfarbenen Wasser inmitten der schneebedeckten Berge und dem grünen Wald hätte kein Landschaftsarchitekt perfekter ersinnen können. Hier sind natürlich sehr viele Touristen unterwegs, die zumeist mit großen Reisebussen abgeladen und nach kurzer Besichtigung zur nächsten Sensation weitergefahren werden. Überall gibt es sprudelnde Flüsse, die sich durch die Täler mäandern, über große Steine hinwegfließen oder sich durch enge Felsschluchten zwängen.

Eine technische Besonderheit ist die Eisenbahnstrecke, die hier seit 1884 die Rocky Mountains überquert. Um die extreme Steigung zu verringern, wurden 1909 zwei spiralförmige Tunnel in den Berg getrieben, die die Fahrstrecke verlängern und damit die Steigung auf die üblichen 2,2 % halbieren.

Washington - zweiter Teil

Alberta (CA)

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letztes Update:

07.11.2017

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